Bakterium – Fremdwort der Woche

Der ewige Kampf gegen Krankheitserreger tobt vermutlich schon so lange, wie es Menschen gibt. Allerdings wussten Menschen lange Zeit gar nicht, gegen welche Gegner sie da eigentlich kämpften. Erst in der Neuzeit gelang es, sich von Erregern ein Bild zu machen, sie zu benennen und zu klassifizieren. Aber wir laufen auch Gefahr, einen der größten Trümpfe aus der Hand zu geben, den wir in diesem Kampf haben. 

Gibt es so etwas wie „angenehme“ Krankheitserreger? Wohl eher nicht. Aber Bakterien sind uns vielleicht doch manchmal lieber als beispielsweise Viren. Warum? Weil sie einen Stoffwechsel haben, kann man sie (meist) gut töten. Und das macht sie zu angenehmen Gegnern. Viren sind da anders: Ihnen kann man nur deutlich schwerer beikommen. Aber wir alle haben ja die Corona-Pandemie erlebt und wissen, wie schlimm Viren wüten können. 

Dass wir Krankheitserreger in Viren und Bakterien unterteilen, das ist aber noch nicht lange so. In der Antike hatte man schon den Zusammenhang zwischen Erkrankungen und einem bestimmten Umfeld erkannt. Genau genommen vermutete man, dass „böse Luft“ Krankheiten hervorrufen könne. Und ganz so weit entfernt von der Wahrheit ist das ja noch nicht mal, denn viele Krankheitserreger werden durch die Luft übertragen. Aber es ist natürlich keineswegs die Luft selbst, die krank macht. 

Auch die These, dass Krankheiten durch ein Ungleichgewicht der sogenannten „Körpersäfte“ zustande kämen, war ein Irrweg der Medizingeschichte, wie andere Thesen und Theorien auch. Erst im 17. Jahrhundert war es erstmals mithilfe von Mikroskopen möglich, einzellige Lebewesen zu beobachten. Und erstmals wurde damals auch ein Zusammenhang zwischen einigen dieser Einzeller und Krankheiten beobachtet. 

Der Begriff „Bakterium“ wurde dabei erstmals vom deutschen Biologen und Mediziner Christian Gottfried Ehrenberg verwendet, um diese Lebewesen zu beschreiben. Und er bediente sich dabei in der altgriechischen Sprache: Das Wort βακτήριον (bakterion) bedeutet so viel wie „Stäbchen“ oder „kleiner Stock“. 

Das hatte etwas mit der Gestalt der Bakterien zu tun, die Ehrenberg beobachtete, denn sie sahen aus wie kleine, längliche Stäbe. Heute kennt die Wissenschaft aber auch noch etliche weitere Formen von Bakterien, zum Beispiel kugelförmige oder solche, die aussehen wie kleine Spiralen. 

Sie alle haben aber, wie gesagt, ein Merkmal gemein: Es handelt sich um Lebewesen mit einem Stoffwechsel. Und alles, was einen Stoffwechsel hat, kann man vergiften und töten. Im Fall von Bakterien macht man das mit Antibiotika. 

Bekanntermaßen haben wir Menschen es in den letzten Jahrzehnten mit dem Einsatz von Antibiotika ziemlich übertrieben, sodass viele Bakterien Resistenzen entwickelt haben. Damit haben wir einen der ganz großen Trümpfe im Kampf gegen diese Krankheitserreger aus der Hand gegeben. Bleibt zu hoffen, dass die medizinische Forschung Schritt halten kann. 

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