Deodorant – Fremdwort der Woche

Unangenehmer Körpergeruch war vermutlich noch in keiner Epoche der Geschichte in. Auch schon in der Antike bemühte man sich, diesen zu überdecken. Das Wort „Deodorant“ ist allerdings trotzdem neuzeitlich.

Schweißtreibende Arbeit in einem heißen Klima war in der Antike noch weiter verbreitet. Trotzdem wollte auch in der Antike niemand nach Schweiß riechen. Oftmals wurde der Geruch einfach überdeckt, zum Beispiel mit einer Vielzahl von Parfüms für jeden Geldbeutel, die es auch im Altertum schon gab. Die Inhaltsstoffe variierten stark und das machte sie auch so unterschiedlich teuer.

Vor den Griechen und Römern kannte man solche gut riechenden Parfüms, Salben oder Duftbäder und ähnliches aber auch schon aus dem Alten Ägypten. Und dort kannte man auch schon ein Mittel, das als Antitranspirant wirkte, also nicht nur unangenehme Gerüche verhindern, sondern auch die Schweißproduktion generell eindämmen sollte. Dabei handelt es sich um das Material Tschermigit, ein Alaun, das grundsätzlich dafür sorgt, dass sich Körpergefäße zusammenziehen. Man kann es also zur Blutstillung bei kleinen Wunden (zum Beispiel beim Rasieren) verwenden, aber eben auch, damit sich die Schweißdrüsen zusammenziehen und weniger Schweiß produzieren.

Solche Mittelchen konnte sich in der Antike noch nicht jede*r leisten, weil Tschermigit und andere Alaune einfach keine besonders häufig vorkommenden Mineralien sind. Systematische Verbesserungen im Bereich der Deodorants fanden erst im 19. Jahrhundert statt, als man die Schweißdrüsen im menschlichen Körper entdeckte und auf die Idee kam, dass die schon länger bekannte Zinksalbe, die ebenfalls trocknend wirkt, hier gute Dienste leisten könnte.

Ihren Namen haben die modernen Deos aus dem Französischen, wo désodoriser im 19. Jahrhundert in der Bedeutung „von Geruch befreien“ auftaucht. Seinen Ursprung hat das Wort trotzdem im Lateinischen. Denn odor bedeutet auch schon in der Antike „Geruch“. Ein De-Odor-ant ist also ein Mittel, das schlechte Gerüche beseitigt. Dem Wortursprung nach muss ein solches Kosmetik- oder Hygieneprodukt also gar nicht antitranspirant wirken. Trotzdem sind solche Mittel schon seit der Antike bekannt, auch wenn sie damals noch niemand Deodorant nannte.

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