Wer von euch wäre gerne unsterblich? Diesen Wunsch haben sicherlich nicht alle, aber doch einige Menschen. Aber was bedeutet das überhaupt? Und wie findet man Unsterblichkeit?
Diese Frage haben sich die Menschen schon vor über 4.000 Jahren gestellt. Und eins der bekanntesten und rätselhaftesten Werke der antiken mesopotamischen Literatur dreht sich genau um diese Fragen: das Gilgamesch-Epos. In ihm geht es um den mythischen König Gilgamesch, der nach dem Tod seines besten Freundes Enkidu aufbricht, um das Geheimnis der Unsterblichkeit zu entdecken.
Seine Reise führt ihn ans Ende der Welt, wo der den Weisen Uta-napišti um Rat fragt. Das Gilgamesch-Epos ist eins der ältesten literarischen Werke der Menschheit.
Erste Vorläufer lassen sich schon in sumerischer Zeit nachweisen. Die bis heute prägende „babylonische Standarfassung“ entstand vermutlich um 1200 v. Chr. Ihre Entdeckung war eine wissenschaftliche Sensation, denn die Geschichte von den Sintflut, die im Epos der weise Uta-napišti erzählt, erinnert sehr deutlich an eine der bekanntesten Geschichten aus dem Alten Testament. Heute weiß die Forschung, dass beide Texte auf einen gemeinsamen Vorläufer zurückgehen.
Zum Weiterlesen:
- Stefan Maul: Das Gilgamesch-Epos. Neu übersetzt und kommentiert. 7. Auflage. C. H. Beck, München 2017
- Walther Sallaberger: Das Gilgamesch-Epos. Mythos, Werk und Tradition. Beck, München 2008
- A. R. George, The Babylonian Gilgamesh Epic. Introduction, Critical Edition And Cuneiform Texts, Volume 1, Oxford 2003, S. 494-496
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