Die meisten Leute heute finden Graffiti eher ärgerlich. Ob das auch für die Antike gilt, ist nicht so ganz eindeutig zu beantworten. Fest steht: Auch schon damals haben Menschen Kritzeleien oder Botschaften auf Wänden hinterlassen – wenn auch nicht, wie heute, mit Sprühdosen und Farbe.
Etliche dieser Graffiti wurden in der Neuzeit gefunden, vor allem in Pompeji, denn die Stadt wurde durch den Vesuvausbruch besonders gut konserviert. Diese Graffiti verraten uns so einiges über den Alltag im römischen Reich – und dass die Menschen in der Antike tatsächlich auch nur Menschen waren.
Denn von Wahlwerbung, über Beleidigungen und auch sexuell ziemlich eindeutige Verse ist so ziemlich alles dabei. Wir machen einen Streifzug durch die Welt der antiken Graffiti.
Zum Weiterlesen:
- Vincent Hunink: Glücklich ist dieser Ort! 1000 Graffiti aus Pompeji. Lateinisch/Deutsch. Stuttgart 2022.
- Sarah Levin-Richardson: Facilis hic futuit. Graffiti and Masculinity in Pompeii’s „purpose built“, Brothel, in Helios 39 (2011), S. 59 – 78).
- Polly Lohmann: Graffiti als Interaktionsform. Geritzte Inschriften in den Wohnhäusern Pompejis. Berlin/Boston 2018.
- Andreas Spal: Poesie – Erotik – Witz. Humorvoll-spöttische Versinschriften zu Liebe und Körperlichkeit in Pompeji und Umgebung: Berlin/Boston 2016.
- Rex E. Wallace: An Introduction to Wall Inscriptions from Pompeii and Herculaneum. Wauconda 2005.
- Karl-Wilhelm Weeber: Decius war hier… Das Beste aus der römischen Graffiti-Szene. Zürich/Düsseldorf 1996.
- Jakob Wetzel: „Secundinus, du Scheißer“, in: Süddeutsche Zeitung, 28.08.2022.
- Link zum Corpus Inscriptionum Latinarum: https://arachne.dainst.org/entity/2186179
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